Die Transklassische Maschine

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Durch Einsatz der transklassischen Maschine (Kunst und Technik) werden ästhetische Botschaften nicht mehr mittels klassischer Modelle reduplikativ zum Original erzeugt, sondern durch die technische Realisation eines gegebenenfalls eigens dafür konstruierten elektronischen Systems.

Kunst als Freiheit des Vermögens, ursprüngliche Anfänge zu setzen, gewinnt durch den Einsatz dieser Kunst-Maschine, in der hypermoderne ästhetische Realitäten als Kategorien des Verstandes programmatisch ablaufen, neue Dimensionen.

Unter Präferenz des Nicht-Alltäglichen werden szenische Inhalte, Selbst-Inszenierungen und zeitgenössische Stilformen unter Aufgabe einer Wirklichkeit, die von Nostalgie lebt, aus dem Bereich des Selbstverständlichen in den Bereich des Umstrittenen gehoben, mit Hilfe des technischen Einsatzes ihrer Sinnhaftigkeit entledigt und zu neuen bizarren Formen und Zeichensystemen gewandelt.

Durch Permutation dieses definierten und codierten Zeichenvorrates wird innerhalb eines stochastischen Systems ein »multimediales Sprachfeld erstellt, in welchem synthetische Formen und Begriffe auf die Möglichkeit neuer Bedeutungen und Verbindlichkeiten getestet werden«. [1] Die physische Beschaffenheit des Systems ist die eines Simulationsmodells, welches sich zur Projektion einer neuen Sinnlichkeit der elektronischen und fotooptischen Medien bedient und seinen System-Output mittels audiovisueller Momente, »sirenenartiger Klangkonstruktion, chromatischer Verzerrung und Affizierung durch ästhetische Überraschungen an der perzeptiven Schmerzgrenze« [2] bestimmt.

GRAF+ZYX, Wien 1984