Hyperconnected museums: new approaches, new publics

Unser Statement zum Motto der ICOM zum internationalen Museumstag 2018

Netzwerk klingt gut – ist aber zunächst nur ein hippes Wort.

Und mit dem Hyperspace ist es wie mit sämtlichen anderen Medien des Informationstransfers: Besonders im Kontext Kunstsammlung und -vermittlung sind sie alle konservativ nutzbar, den Status quo bewahrend und verfestigend, oder kreativ und innovativ.
Konservativismus ist aber in der Kunst eher suizidal – wir brauchen hier keine Sicherheit und ganz wenig Tradition, wir brauchen Progression, Innovation und auf jeden Fall Irritation.
Also Vorsicht. Netzwerke im Kunstbetrieb können mafiös dazu genutzt werden, marktgerechte Kunst noch erfolgreicher zu präferieren und alles den Markt Verunsichernde noch konsequenter auszuschließen.
Aber sie können auch die Technik liefern für die Benachteiligung des ohnehin schon breit Geteilten zugunsten des noch kaum Wahrgenommenen.Weil beliebige Verknüpfungen autonom herstellbar sind (allerdings nur solang dem Internet seine technisch egalitäre Struktur erhalten bleibt), liegt es – eigentlich erfreulicherweise – wieder einmal in der Verantwortung der Kunstinstitutionen selbst, für welchen Weg sie sich entscheiden: für eintönige Trampelpfade oder für spannendes unwegsames Gelände.
Und in der Verantwortung der Politik, für welches Personal und welche Grundsätze sie sich in Bestellungsentscheidungen und Förderungsrichtlinien entscheidet.

Denn Netzwerk ist zunächst nur ein hippes Wort, es kommt ganz auf das Niveau der jeweiligen Vernetzungspartner an.